Das Thema Ghostwriting wirft viele Fragen auf, insbesondere in Bezug auf die Zielgruppe, die solche Dienstleistungen in Anspruch nimmt. Sind es eher Studierende oder Doktorand:innen, die auf die Unterstützung eines Ghostwriters zurückgreifen? Dieser Text beleuchtet verschiedene Aspekte dieser Frage und bietet eine differenzierte Betrachtung der Zielgruppen.
Studierende stehen oft vor einer Vielzahl von Herausforderungen:
Zeitmangel: Viele Studierende haben neben ihrem Studium Nebenjobs oder andere Verpflichtungen, was es schwierig macht, akademische Arbeiten rechtzeitig zu erstellen.
Unzureichende Vorbereitung: Nicht alle Studierenden sind ausreichend auf das wissenschaftliche Arbeiten vorbereitet. Fehler bei der Literaturrecherche oder der Methodik können zu Frustration führen.
Leistungsdruck: Der Druck, gute Noten zu erzielen, um den Einstieg in den Arbeitsmarkt zu erleichtern, ist bei vielen Studierenden groß.
Ein Ghostwriter bietet hier eine Lösung, indem er nicht nur die Arbeit erstellt, sondern auch als Unterstützung in der Strukturierung und Recherche dient.
Für Doktorand:innen ist die Situation oft anders, aber nicht weniger komplex. Die Ansprüche an eine Dissertation sind wesentlich höher als an eine Bachelor- oder Masterarbeit, was viele dazu veranlasst, auf externe Unterstützung zurückzugreifen:
Wissenschaftliche Tiefe: Eine Dissertation erfordert tiefgehende Kenntnisse in einem spezifischen Fachgebiet sowie die Fähigkeit, eigenständig neue wissenschaftliche Erkenntnisse zu erarbeiten.
Zeitdruck durch Forschung und Lehre: Viele Doktorand:innen arbeiten parallel zur Erstellung ihrer Dissertation in der Forschung oder als Lehrkräfte, was ihren Zeitplan erheblich belastet.
Perfektionismus: Der Anspruch, ein wissenschaftlich und sprachlich perfektes Werk abzuliefern, führt oft dazu, dass Doktorand:innen professionelle Unterstützung in Anspruch nehmen.
Ein ghostwriter kann in diesem Fall nicht nur beim Schreiben, sondern auch bei der Strukturierung und Bearbeitung der Dissertation helfen.
Sowohl Studierende als auch Doktorand:innen greifen aus ähnlichen Gründen auf Ghostwriting zurück, jedoch mit unterschiedlichen Schwerpunkten:
Gemeinsamkeiten: Beide Gruppen suchen oft nach Unterstützung bei der Strukturierung, dem wissenschaftlichen Stil und der Einhaltung von Formalia.
Unterschiede: Während Studierende oft komplette Arbeiten in Auftrag geben, benötigen Doktorand:innen häufig spezifische Unterstützung, etwa bei der Methodik oder der Analyse.
Ein weiterer Unterschied liegt in den finanziellen Mitteln: Doktorand:innen haben oft ein höheres Budget für Ghostwriting-Dienstleistungen, da sie sich in einer späteren Phase ihres Bildungswegs befinden und ihre Arbeiten in der Regel umfangreicher sind.
Unabhängig davon, ob es sich um Studierende oder Doktorand:innen handelt, bleibt die Nutzung eines Ghostwriters ethisch umstritten. Die zentralen Fragen sind:
Ist Ghostwriting Betrug? Viele sehen die Nutzung von Ghostwriting als Täuschungsversuch, da die Arbeit nicht vollständig vom Auftraggeber erstellt wurde.
Lernaspekt: Kritiker argumentieren, dass Studierende und Doktorand:innen durch Ghostwriting wichtige Fähigkeiten nicht entwickeln.
Verantwortung: Die Verantwortung liegt letztlich beim Nutzer, die erhaltene Arbeit als Vorlage zu verwenden und sich selbst aktiv in den Prozess einzubringen.
Während Studierende häufiger unter Zeitdruck und mangelnder Erfahrung leiden, sind Doktorand:innen oft stärker auf den wissenschaftlichen Fortschritt fokussiert, was die ethischen Fragen je nach Zielgruppe unterschiedlich gewichtet.
Es lässt sich keine klare Antwort darauf geben, ob Studierende oder Doktorand:innen häufiger Ghostwriting-Dienste nutzen. Die Gründe und Bedürfnisse unterscheiden sich stark zwischen diesen Gruppen.
Studierende suchen oft nach Unterstützung bei grundlegenden Arbeiten und stehen unter Zeit- und Leistungsdruck.
Doktorand:innen hingegen benötigen spezialisierte Unterstützung bei umfangreicheren und wissenschaftlich anspruchsvolleren Projekten.
Die Nachfrage nach Ghostwriting ist in beiden Gruppen hoch, was zeigt, dass externe Unterstützung im akademischen Kontext ein weit verbreitetes Phänomen ist. Entscheidend ist, dass diese Unterstützung verantwortungsbewusst genutzt wird, um sowohl akademische als auch persönliche Entwicklung zu fördern.